Über 60 % der Befragten sprachen sich laut aktueller CSB-Umfrage gegen eine 450 Mio. Euro teure Straßenbahn mit Schienen und Oberleitung aus.
Regensburg – Eine Umfrage der CSB (Christlich-Sozialen Bürger) zu den Themen „Straßenbahn auf Schienen mit Oberleitung“ und „Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel“ fand große Resonanz. Es blieb aber nicht nur beim Abstimmen, viele nutzten die Gelegenheit und gaben Kritik und Anregungen weiter.
Christian Janele will günstigen ÖPNV mit besserer Taktung
Das Ergebnis der CSB-Umfrage zeigte, dass von den Befragten nur 14,06 % sehr häufig und nur 9,69 % häufig mit dem Bus regelmäßig unterwegs sind. 25% fahren nie mit dem Bus und 35 % nur selten.
Der Ticketpreis im Nahverkehr wurde angehoben. Die CSB wollte wissen, ob sich dadurch das Nutzungsverhalten verändert hat. 59,01 % gaben an, es hätte keine Auswirkung gehabt, aber 40,06 % benutzen den Bus seitdem weniger. Insgesamt gaben 86,6 % der Befragten an, dass die Buspreise „zu hoch“ sind. 38,6 % sind unzufrieden mit der Taktung und nur 14,24 % zufrieden damit. Mit der Strecken- und Linienführung sprachen sich 41,13 % unzufrieden aus und mit „teils-teils“ antworteten 22,15 %. Zufrieden damit waren lediglich 12,66 %. Beim Angebot der Sitz- und Stehplätze zeigten sich 49,20 % unzufrieden. 35,44 % sind unzufrieden mit dem Beginn und Ende der Fahrzeiten. 70,72 % befürworten die kostenfreie Nutzung des Altstadtbusses Emil und nur 10,31 % gaben an, nie mit dem Auto zu fahren.
Für Oberbürgermeister-Kandidat Christian Janele ein klarer Auftrag, dass die Regensburger/innen den Öffentlichen Nahverkehr deutlich mehr nutzen würden, wenn Preis, Taktung und Linienführung verbessert werden. „Genau hier setze ich an, wenn wir den Autofahrer vom Steuer locken wollen.“
„Radfahren attraktiver machen“
27,59 % haben angegeben, dass sie nie mit dem Fahrrad fahren, häufig und sehr häufig fahren 32,29 %. Selten und manchmal fahren 40,12 % der CSB-Befragten. „Wir müssen Geld in sichere und gut ausgebaute Fahrradwege investieren und an Ladestationen für E-Bikes denken. Ich fordere einen Fahrradbeauftragten, der sich ausschließlich um diese wichtigen Belange rund ums Radlfahren kümmert“, so Janele.
„Straßenbahn mit Schienen – veraltet und zu teuer“
Auf die Frage, ob auf die schienengeführte Stadtbahn mit Oberleitung für 500 Millionen verzichtet werden sollte und lieber in einen attraktiven ÖPNV mit einem modernen, flexibel einsetzbaren E-Tram-Bus auf leisen Gummireifen investiert werden soll, antworten 61,87 %, dass sie gegen die von der jetzigen Stadtführung geplante Straßenbahn sind. 15 % haben mit „weiß nicht“ geantwortet, mit „nein“ lediglich 16,25 % und mit „eher nein“ 6,88 %.
Dass sich so viele gegen die von der Stadtführung geplante Straßenbahn ausgesprochen haben, überrascht Janele nicht, denn eine solche Planung hat man vor der letzten Jahrhundertwende eingeführt und sie ist einfach nicht mehr zeitgerecht. Schon allein der Bau dieser Schienenstrecke kostet Millionen und beeinträchtigt durch die Baustellen jahrelang den Regensburger Verkehr. Zudem belegen die Schienen Straßenraum und die Oberleitungen mit ihren Drahtnetzen verschandeln das Stadtbild. Auch bedeutet Schienen zu legen und zu befahren immer einen Eingriff in andere Verkehrsarten. Fakt ist, ein Bus braucht eine Straße für alle, eine Straßenbahn braucht Schienen für sich allein.
„Selbst die Umwelt ist kein Argument mehr“
Janele: „Bleibt die angebliche Umweltfreundlichkeit. In absehbarer Zeit werden alle Busse elektrobetrieben fahren. Dann ist auch der große Vorteil der Straßenbahn dahin.“
Der OB-Kandidat von der CSB stellt sich für Regensburg eine moderne, elektrische, nicht schienengebundene E-Tram (ohne Oberleitung), wie sie zum Beispiel schon im französischen Amiens oder in Barcelona fährt, vor. Wie allgemein bekannt, plant die Stadtführung, die Verkehrswende mittels einer schienengeführten Stadtbahn durchzuführen. Das Großprojekt, das bis zu einer halben Milliarde Euro kosten könnte, solle voraussichtlich im Jahr 2035 beendet sein. „Das ist alles viel zu umständlich und dauert viel zu lange“, bemerkt Christian Janele. In der heutigen, modernen Zeit würden ganz andere Lösungen zur Verfügung stehen.
„Was wir brauchen, ist eine moderne, flexible und elektrisch betriebene Doppelgelenktram, die auf leiseren Gummireifen fährt.“ Die Umstellung im ÖPNV auf Elektroantrieb sei laut Christian Janele in einem bis eineinhalb Jahren möglich und sei zudem ein wichtiger Beitrag für Klima und Umwelt. Ein weiterer Punkt: „Auf diese Weise könnten auch die Stadt Neutraubling und andere Umlandgebiete sofort angeschlossen werden“, ergänzt der CSBler. Zwar wird argumentiert, dass die „Straßenbahn auf Schienen“ laut Gutachten die beste Lösung sei, verschwiegen wird jedoch, dass die moderne, elektrische E-Tram gar nicht berücksichtigt wurde. Im direkten Vergleich wäre sie jedoch die bessere Lösung.
Janele appelliert deswegen an alle stimmberechtigten Regensburger/innen: „Wer einen sinnvollen Umgang mit dem Geld der Bürger will und für eine Verkehrspolitik mit Weitblick ist, sollte am 15. März ganz bewusst sein Kreuz auf den Stimmzettel bei der CSB setzen.“